Die Anwohner der Litschlesstraße hoffen weiter auf eine Tempo-30-Zone vor ihrer Haustüre. Gleichzeitig wehren sie sich gegen Vorwürfe aus dem Gemeinderat, die Verwaltung habe mit dem Lkw-Verbot für die Litschlesstraße aktionistisch gehandelt.
Trossingen. Der Bürgermeister hat sich eine Diskussion um Tempo 30 gewünscht. Nun hat er sie. Die Bewohner der Litschlesstraße melden sich nun in einer Pressemitteilung zu Wort: „Die Forderung der Anwohner, als vorrangiges Ziel eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer durchzusetzen, wurde noch nicht entsprochen“, heißt es darin.
Die Anwohner der Litschlesstraße beziehen sich damit auf die jüngsten Planungen der Stadtverwaltung, die Tempo-30-Zonen in der Stadt beträchtlich auszudehnen. In allen Wohngebieten der Stadt soll nach den Vorstellungen des Bürgermeisters künftig die reduzierte Geschwindigkeit gelten – mit Ausnahme der Litschlesstraße und einiger anderer Straßen wie der Achauer- und der Löhrstraße, die unter anderem als Umleitungsstrecken für den überörtlichen Verkehr gelten.
Mit diesem Vorschlag wollen sich die Anwohner der Litschlesstraße allerdings nicht zufriedengeben. Sie beharren darauf, die Ausweitung der 30er-Zonen auf „wesentliche Teile Trossingens“ auszudehnen. Als Grund für diesen Vorstoß nennt die Initiative unter anderem Sicherheitsaspekte. Das Alten- und Pflegeheim Bethel samt Kinderkrippe liege in der Nähe, außerdem betreutes Wohnen am Wagnerplätzle. Auch werde die Litschlesstraße von Schülern als Zufahrtstraße zum Schulzentrum genutzt. Jüngere Schüler würden dieses Straße auf dem Weg zur Friedensschule queren. Schließlich sei die Straße im Abschnitt zwischen der Einmündung Weberstraße und Bismarckstraße sehr eng.
Auch aus Lärmschutzgründen wollen die Anwohner auf ihrer Forderung nach Tempo 30 beharren. „Die Anwohner sind schon genug durch die Lärmbelästigung des Lkw-Anliefererverkehrs der ansässigen Firmen und des innerstädtischen Umgehungsverkehrs beeinträchtigt“, heißt es in der Stellungnahme.
Eine Delegation um Initiativensprecher Hubert Klink hatte im Juli des vergangenen Jahres Bürgermeister Dr. Clemens Maier eine Unterschriftenliste übergeben, auf der 87 Anwohner ihre Wünsche nach einer Verkehrsberuhigung bekundet hatten. Maier hatte sich bereits damals skeptisch über eine Zone 30 in der Litschlesstraße gezeigt, aber den Vorschlag eines Lkw-Durchfahrtverbotes als machbare Option angesehen.
Das Lkw-Verbot für die Straße – ausgenommen sind die Anlieger – ist mittlerweile umgesetzt. Das allerdings nicht zur Zufriedenheit aller. So war zuletzt im Gemeinderat Kritik an der Entscheidung der Stadtverwaltung aufgekommen, Fahrzeugen über 7,5 Tonnen dort die Durchfahrt zu verwehren. So gab es Befürchtungen, der Verkehr werde künftig durch die Butschstraße rollen. Clemens Henn (CDU) hätte zudem sich gerne gewünscht, eine solche Maßnahme im Gemeinderat zu diskutieren.