Trossingen / fawa Eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans (siehe auch den Infokasten unten rechts), wie sie jetzt der Trossinger Gemeinderat dem Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft vorschlägt, würde auch eine Fläche für einen möglichen Solarpark auf dem ehemaligen Müllplatz zwischen Trossingen und Schura als auch einen Standort für eine mögliche Windkraftanlage nördlich der Eschbachhöfe ausweisen. Den entsprechenden Fortschreibungsbeschluss wird der Gemeinsame Ausschuss vermutlich im April fassen.
Grundsätzlich zeigten sich alle Fraktionen mit den von der Verwaltung gemachten Vorschlägen für eine Fortschreibung einverstanden, die außerdem zwei kleinere Anpassungen von Flächenausweisungen vorsehen. Unterschiedlich bewertet wurde nur die Politik der Landesregierung bezüglich der Ausweisung von Standorten für Windkraftanlagen.
Der Standort einer möglichen Windraftanlage am Waldhang ganz am Ende des Solwegs sei natürlich mit Deißlingen abgesprochen, betonte Bürgermeister Maier: „Ohne Deißlingen machen wir nichts.“
Rein von der Windkraft her würde sich auch eine Anlage auf dem Hochfeld anbieten, doch das wäre zu nahe an der Wohnbebauung. Der Abstand, so Bürgermeister Maier, muss mindestens 700 Meter betragen. Auch auf dem Gebiet am Ende des Solwegs, das größtenteils der Stadt gehört, wäre nach Einschätzung von Maier Platz für höchstens ein bis drei Windräder. Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Hans Bauer andeutete, würde sich angesichts der hohen Vorbereitungs- und Erschließungskosten deren Bau allerdings wirtschaftlich kaum lohnen. Ob es auf dem Gebiet überhaupt zum Bau einer Windkraftanlage kommt, hängt auch von den finanziellen Rahmenbedingungen ab.
Während Hans Trümper (CDU) bedauerte, dass die Planungshoheit vom Regionalverband auf die einzelnen Kommunen übergegangen ist, hielt Susanne Reinhardt-Klotz (Offene Grüne Liste) dies für sinnvoll, da der Regionalverband in seinem Windatlas nur ganze wenige Gebiete überhaupt für eine Windkraft-Nutzung ausgeschrieben habe. Befürchtungen über eine „Verspargelung der Landschaft“, wie sie etwa Gustav Betzler (Freie Wähler) artikulierte, wies sie zurück: „So dramatisch wird das nicht werden.“ Zudem regte Reinhardt-Klotz an, ob eine Bürger-Energie-Genossenschaft, wie es sie in Deißlingen gibt, nicht auch in Trossingen eine Windkraft- oder Solaranlage mit finanzieren könnte.