CDU sorgt sich um die Vermarktung von Neuen
Lob kam vom CDU-Bezirksvorsitzenden
Südbaden: Als Andreas Jung während der Hauptversammlung
das Jahresprogramm des Trossinger CDU
Stadtverbandes vernahm, zeigte er sich von den vielen Aktivitäten
der Partei beeindruckt.
Trossingen. Ein Besuch von Regierungssprecher
Steffen Seibert, Informationsveranstaltungen
zu Stuttgart 21, zu Tempo 30, zur Europapolitik
und zur Ansiedlung einer Kinderkrippe,
Besuche in den Nachbargemeinden
Talheim, Durchhausen und Gunningen,
eine Wanderung und eine
Radtour – das Jahresprogramm der
örtlichen CDU kündet in der Tat von
einemregenParteileben.
Werner Hauser, seit einem Jahr,
Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes,
blickte während der Jahreshauptversammlung
noch einmal auf ein ereignisreiches
Jahr zurück. Dazu zählte
wieder einmal der „Suppensonntag“
– ein Tag im November, bei dem
regelmäßig größere Summen für die
Ärzte für die Dritte Welt zusammenkommen.
Im vergangenen Jahr konnten
laut Kassenbericht von Petra
Hermann immerhin 1700 Euro an Dr.
Joachim Gollnau und Co. überreicht
werden. Gast Andreas Jung, BundestagsabgeordneterausStockach,
zeigte
sich von der Aktion angetan und versprach
unterdemApplaus der circa 25
Anwesenden, beim nächsten Mal dabeizusein.
Der Part, über das kommunale Geschehen
in der Stadt zu informieren,
fiel Clemens Henn zu. Der CDU-Fraktionschef
im Gemeinderat konnte im
Beisein von Bürgermeister Dr. Clemens
Maier über eine Haushaltskonsolierung
sprechen. Die Pro-Kopf-
Verschuldung sei im vergangenen
Jahr beträchtlich gesunken: von 800
auf 600 Euro, referierte Henn die
jüngsten Zahlen des Stadtkämmerers.
Auch in diesem Jahr zeichne sich eine
gute Einnahmensituation ab, stünden
doch 5,84 Millionen Euro an Gewerbesteuer
zu erwarten. Der Umzug der
Firma Haas, der Zuzug einer Zweigniederlassung
von IMS Gear, die bevorstehende
Ansiedlung von Einkaufsmärkten
im Efka-Areal zeigten,
dass es auch gute WirtschaftsnachrichtenausTrossingengebe.
Kritik übte Henn an der bisher
schleppenden Vermarktung von Gewerbeflächen
im Gewerbegebiet
Neuen. Zwar sei nun ein Anfang gemacht,
doch gebe es deutlich Luft
nach oben. „Neuen wird nicht gesehen“,
sagte Henn mit Blick auf den
Wald, der aus seiner Sicht der Vermarktung
im Wege stehe. „DieBäume
müssen weg“, sagte Henn, um die Attraktivität
der Flächen besser nach
außen transportieren zu können. Im
benachbarten Tuningen, auch in
Stockach, sei man in dieser Frage weiter.
„Wir müssen die Braut noch etwas
schmücken“, forderte der CDU-Fraktionsvorsitzende.
Bürgermeister Dr.
Clemens Maier hatte auf Anfrage der
CDU unlängst im Gemeinderat betont
dass eine Rodung der Waldflächen
erst dann genehmigt werde,
wennein größerer Teil der bereits jetzt
gerodetenGrundstückeverkauft sei.
Eine sichere und gute Rendite sieht
Henn für jene, die sich an einem
Windkraftprojekt in Trossingen beteiligen.
Ob überhaupt an der Gemarkungsgrenze
zu Deißlingen gebaut
wird, steht derzeit aber noch nicht
fest. Zunächst geht es in den nächsten
Monaten darum, die Windgeschwindigkeiten
am geplanten Standort zu
messen. Die Versammlungsteilnehmer
zeigten sich mehrheitlich aufgeschlossen
gegenüber diesem Projekt.
Giftpfeile in Richtung Freie Wähler
schoss Henn mit Blick auf die Diskussion
um flächendeckendes Tempo 30
ab. Deren Abstimmungsverhalten –
die Fraktion hatte sich einhellig für die
Einrichtung von Tempo-30-Zonen
ausgesprochen – sei so vor Jahren
nicht denkbar gewesen. „Die haben
sich ein grünes Mäntelchen umgehängt“,
kommentierte Henn die
knappe Abstimmungsniederlage der
CDU-Gemeinderatsfraktion, die
einen Alternativvorschlag vorgelegt
hatte. mas