CDU-Stadtverband informiert sich über die Haas-Ansiedlung in der Teufelsgurgel
Die Firma Haas Schleifmaschinen wird demnächst den Kaufvertrag für das Gelände, das noch der Stadt Trossingen gehört, besiegeln, um darauf einen Neubau zu errichten, den es für seine Expansion braucht. Ein Plakat am Schiedsrichterturm ruft zwar zum Erhalt der Rennstrecke auf und der Club hat auch eine Unterschriftenaktion mit über 200 Beteiligten gestartet. Allerdings macht sich Lehman keine Illusionen mehr, dass der Club das Gelände weiter nutzen kann: „Das ist gegessen“, weiß er.
Derweil sind auch die Radfahrer in der Teufelsgurgel angekommen und lassen sich von Haas-Produktionsleiter Thomas Plocher erläutern, was die Firma hier vor hat. Der Kaufvertrag – Haas will das gesamte 70000 Quadratmeter große Gelände von der Stadt erwerben – ist fertig, aber noch nicht unterschrieben. Die Bauarbeiten für einen ersten Bauabschnitt, der samt Parkplätzen und Außenanlagen rund zwei Hektar groß sein wird, sollen im Januar 2012 beginnen, erklärte Plocher, damit bis zur zweiten Jahreshälfte 2012 ein erstes Gebäude fertig ist. „Wir können definitiv noch nicht sagen, ob die Rennstrecke von dem Bau tangiert wird“, so Plocher, da dessen genaue Form und Lage noch nicht feststehen. Jedenfalls wird das Gebäude 3500 bis 5000 Quadratmeter groß. „Ich glaube, dass wir in den nächsten zwei Wochen soweit sind“, ist der Produktionsleiter zuversichtlich. In etwa fünf Jahren, so Plocher, werde man dann an einen zweiten Bauabschnitt gehen.
„Es boomt wieder“, freut sich CDU-Stadtrat Hans Trümper. Nicht nur die Haas-Ansiedlung sieht er als ein Zeichen dafür. Auch die letzten 4000 Quadratmeter, die die Stadt im Gebiet Grubäcker noch zu vergeben hat, habe sich bereits ein Interessent reserviert. Im Gewerbegebiet Hirschweiden werden die Efka-Werke (also der Zigarettenpapier- und –zubehör-Hersteller) und IMS Gear ihre Vorratsflächen für Erweiterungen brauchen. Außerdem hat die Evangeliums-Christen-Gemeinde auf Hirschweiden 18000 Quadratmeter gekauft, um dort eine Kirche zu errichten. (Wir werden berichten.)
„Wir wollen 2012 um 20 Prozent wachsen“, nennt derweil Plocher das ehrgeizige Ziel der Firma Haas. Derzeit arbeiteten dort rund 100 Mitarbeiter, künftig sollen es 110 bis 120 sein. „Wir suchen Leute, wir stellen ein“, betont Plocher und erläutert auf Nachfrage von CDU-Stadträtin Petra Hermann, dass man im Maschinenbau „fast zu 100 Prozent Facharbeiter braucht“ vom Mechatroniker bis zum Ingenieur im Projektmanagement.
Die für den Industrie-Neubau von Haas notwendigen Ausgleichsflächen gehen vom Gewerbegebiet Neuen ab, erklärt Hans Trümper, das damit entsprechend kleiner wird. „Und wo bleiben die Ausgleichsflächen für den Stock-Car Club?“, fragt Gerd Lehmann. „Tja, Herr Lehmann,“ sagt Hans Trümper und zuckt mit den Schultern, „gute Frage“.