Die verstärkte Ausweisung von Tempo-30-Zonen in der Stadt stößt im Seniorenrat mehrheitlich auf Zustimmung. Allerdings müssten die Geschwindigkeitsbegrenzungen streng kontrolliert werden.
Trossingen. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Ortsseniorenrates Trossingen machte der Vorsitzende Gerhard Appenzeller eine Umfrage bei den anwesenden Senioren bezüglich der in Trossingen geplanten Einführung der 30er-Zone. Appenzeller betonte, dass die Meinung der Senioren für ihn als Vertreter der Freien Wähler im Gemeinderat wie auch für Helmut Distel (CDU-Gemeinderat) und kraft seines Amtes im Gemeinderat auch in der Vorstandschaft des Ortsseniorenrates vertreten ist, für beide von Wichtigkeit ist, um dieses Thema weiter zu verfolgen. Dies habe ohnehin keinen Wert, denn ob in der Siedlung oder im Kapf: „Die Autofahrer rasen wie die Wahnsinnigen, und die mit kleinen Kindern fahren am schnellsten.“ Sie habe schon oft um Kinder gezittert, denn in der Birkenstraße rasen die Autos, betonte Else Jauch, allerdings seien es sogar oft die Anlieger und nicht die „Fremden“. Hans Herter meinte, dass man die Einführung der 30er-Zone ohne zeitweise stationäre Kontrollen vergessen könne. Rudolf Kratt, Bewohner von Langwiesen, berichtete, dass die bestehenden Schwellen im Bereich des Feuerwehrmagazins die Fahrzeuge zwar kurz bremsen, direkt danach halten sich vor allem die Mütter, die ihre Kinder in den Kindergarten Don Bosco bringen, nicht mehr an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Er sei ein Befürworter der 30er-Zone, forderte aber auch mehr Kontrollen. „Seit ich einmal 15 Euro Strafe bezahlt habe, fahre ich in diesen Bereichen nicht mehr schneller als 30.“ Heinz Reichle erklärte, man habe schon vor langer Zeit für Tempo 30 im Bereich der Schulen und Kindergärten gekämpft, allerdings vergebens. Heute sei die Einführung einfacher geworden und es sei dringend erforderlich. Auch er wohnt direkt neben dem Kindergarten Don Bosco und kann Bände davon erzählen, denn weder auf Geschwindigkeitsbeschränkungen noch auf Parkverbote auf der Wendeplatte beim Kindergarten werde geachtet. Tempo 30 sollte eingeführt werden, aber Kontrolle sei wichtig. Walter Haas stellte die Frage nach der Beschilderung, die laut Gerhard Appenzeller im Falle eines Beschlusses mit rund 23 000 Euro zu Buche schlagen würde, sich aber „trotzdem lohne“. Dies war ein Aufhänger für Irmgard Buchal, die meinte, es gäbe doch eine Stadt, die alle Schilder abgeschafft habe, es gelte rechts vor links, „das funktioniert, die Leute fahren rücksichtsvoller“. Irmgard Buchal wünscht sich auch für Trossingen: „Weg von vielen Schildern, so werden die Autofahrer nicht bevormundet und müssen nicht so viel kontrolliert werden.“ Ottmar Lienhard verwies im Zusammenhang mit Tempo 30 auf die Info-Veranstaltung „Tempo 30 in allen Wohngebieten“ des CDU-Stadtverbandes am Montag, dem 27. Februar 2012, um 18.30 Uhr, im Gasthaus Germania mit einem Referenten des ADAC.